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Demografie-Fachtagung „Kirchen schaffen neuen Raum“

Erlebtes

Unser Kulturpilgerprojekt war 2016 als Beitrag zum Wettbewerb der Wüstenrot-Stiftung „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ mit einer Anerkennung ausgezeichnet worden. Im Frühjahr 2017 lud nun die Evangelische Akademie Bad Boll dazu ein, das Projekt im Rahmen der Demografie-Fachtagung „Kirchen schaffen neuen Raum – Sanierung, Umbau und Umnutzung von kirchlichen Gebäuden“ am 27. September 2017 ausführlich vorzustellen.

Wie können Kirchengemeinden, Bistümer, Landeskirchen und Diözesen angesichts sinkender Mitgliederzahlen künftig mit ihren Kirchen umgehen, wie können durch bauliche Veränderungen und neue Kooperationen von Kirche und Kommune inspirierende Orte für ein gelingendes Zusammenleben der Menschen in der Nachbarschaft entstehen?

Dies wurde im Tagungsprogramm anhand von vier hochinteressanten Beispielen – eines davon unsere Rittergutskirche – veranschaulicht, im Anschluss diskutiert und Empfehlungen gegeben:

  • Beispiel 1: Ein neues Herz für die Johanneskirche Kornwestheim (Nike Fiedler, Freie Architektin, Stuttgart)
  • Beispiel 2: Die Rittergutskirche Kleinliebenau/Sachsen – bürgerschaftliches Engagement und Fundraising schaffen eine Pilger-Herberge und eine neue Begegnungsstätte (Heike Sichting, Kultur- und Pilgerverein Kleinliebenau e. V.)
  • Beispiel 3: Q1 – Eins im Quartier. Haus für Kultur, Religion und Soziales im Westend, Bochum-Stahlhausen (Holger Nollmann, Pfarrer, Bochum)
  • Beispiel 4: Ideenaufruf: „Querdenker gesucht„: Neue Perspektiven für Thüringer Kirchen – eine Kooperation der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKMD) und der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen (Elke Bergt, Referatsleiterin Bau, Evangelische Kirche Mitteldeutschland, Erfurt)
  • Kirchen geben Raum. Empfehlungen zur Neunutzung von Kirchengebäuden (Jörg Beste, synergon – Stadtentwicklung Sozialraum Baukultur, Köln)
  • Abschlusspodium: Handlungsempfehlungen zu Sanierung, Umbau und Umnutzung von Kirchengebäuden.

Es hat großen Spaß gemacht, unser Projekt den gut 60 interessierten Tagungsgästen vorzustellen, die Thematik zu diskutieren, und auch Gast der Evangelischen Akademie in Bad Boll zu sein.

Zum Tagungsort: Zwischen altem Baumbestand und den Streuobstwiesen der Voralb liegt am westlichen Ortseingang des Kurortes Bad Boll die Evangelische Akademie mit ihrem Tagungszentrum. 1945 gegründet, ist sie die älteste Evangelische Akademie in Deutschland. Hier gestalten 24 Studienleitende Tagungen zu offenen Fragen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Theologie. Die Akademie bietet ein ganz hervorragendes Ambiente, in dem christliche Werte, Toleranz und Nachhaltigkeit die Arbeit leiten. Die Angebote sind offen für jeden und ermutigen dazu, die Gesellschaft aktiv mit zu gestalten. Regenwasser- und Holzpelletnutzung, Solarstrom und Blockheizkraftwerk stehen für Nachhaltigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Die Akademieküche bringt Gastlichkeit und beste Qualität mit umweltbewusstem Wirtschaften in Einklang und wurde 2003 mit dem silbernen Biostar-Preis ausgezeichnet.
Die nähere Umgebung der Akademie wird von bunten Blumenwiesen geprägt, auf denen die Bienen Vorfahrt haben. Sie sorgen dafür, dass die zahlreichen Obstbäume Früchte tragen. Und von Bad Boll aus kann man den „Albtrauf„, die nördliche Kante der Schwäbischen Alb erwandern, Thermalquellen besuchen und vieles mehr …

Vielen Dank an das Team der Evangelischen Akademie, vor allem an Frau Dr. Ehlers und Frau Böld, für die hervorragende Organisation und die Gastfreundschaft!

Heike Sichting

Evangelische Akademie Bad Boll, Villa Vopelius | Foto: Heike Sichting
Evangelische Akademie Bad Boll, Hauptbau | Foto: Heike Sichting
Evangelische Akademie Bad Boll, Tagungs- und Gästehaus Südflügel | Foto: Heike Sichting
Evangelische Akademie Bad Boll, Blumenwiese für die Bienen | Foto: Heike Sichting
Evangelische Akademie Bad Boll, Blick ins Schwabenland | Foto: Heike Sichting
Evangelische Akademie Bad Boll, vor der Tagung | Foto: Heike Sichting

Liebe Pilger…

Erlebtes

… wir freuen uns sehr, dass Ihr zahlreich zu uns findet. Damit zeigt Ihr, dass sich die Mühe und die Liebe, welche wir (bzw. alle fleißigen Helfer von nah und fern) in den Bau des Pilgerquartiers gesteckt haben, gelohnt haben. Da sich viele Kontaktanfragen auf die Möglichkeit der Reservierung unserer Betten beziehen, möchten wir in eigener Sache auf unsere Prinzipien im Refugium verweisen.

Wir möchten alle Interessierten bitten, die Punkte, welche uns am Herzen liegen, in Ruhe zu lesen. Sollten weiterhin Fragen offen sein, können Sie uns über pilgern@kulturpilger.de eine E-Mail schicken und wir werden uns zeitnah darum kümmern.

 

Zehn Prinzipien im Kleinliebenauer Refugium

 

Der „Pilger“-Falke von Kleinliebenau

Erlebtes Ein Kommentar

Bisher waren unsere im Kirchturm wohnenden Turmfalken nicht zu Fuß unterwegs. Doch vor einigen Tagen spazierte ein junger aber nicht ganz flügger Falke durch Nachbars Garten und hüpfte sogar über die Treppe ins Haus. Wahrscheinlich war der Jungvogel entweder zu neugierig – oder er wurde von seinen Geschwistern geschubst. Jedenfalls hatte er den Segelflug vom Kirchturm bis auf die Erde ohne Blessuren überstanden. Doch von der Erde abheben konnte er noch nicht.
Zum Glück für den pilgernden Vogel nahm sich der Nachbar seiner an, setzte ihn in einen Pappkarton und gab ihm auch was zum Fressen. Aber ob alles richtig so war? Der Nachbar informierte uns und wir suchten Rat bei der im Ort ansässigen Tierärztin. Sie  empfahl, den Vogel etwas erhöht z.B. auf einem Schuppendach abzusetzen. Die Falkeneltern würden ihn bestimmt sichten und vielleicht auch versorgen. Vom Flachdach aus waren es auch nur etwa 40 Meter Luftlinie bis zur „Aussichtsplattform“ am Falkenkasten. Nur ein Aufwärtsflug war noch zu anstrengend.
Der kleine „Antennenaugust“ blieb also noch eine Nacht und einen Tag bei der Tierärztin im Zwinger (wegen dem Fuchs) und flatterte vielversprechend hin und her. Sie haben ihn mehrfach gefüttert und er hat auch tüchtig gefressen. Am Abend des 2. Tages haben sie dann die Türen aufgemacht und er ist rausgehüpft, auf das Dach geflogen und konnte noch gesehen werden, wie er in Richtung Kirche davonflatterte. Wir hoffen, er wird nun alleine klar kommen. Erhard Zeinert beobachtete am nächsten Tag, dass es eine Familienzusammenführung gab  und das Jungtier offensichtlich nun von den Eltern gefüttert wurde.

Wir wünschen dem Kleinen allzeit einen Guten Flug!

2017-0721-AZ-03_Ausschau nach Mama und Papa

7-Seen-Wanderung erobert Kleinliebenau

Erlebtes

Warum pilgern die Menschen seit alten Zeiten? Dieser und anderen Fragen rund um das Pilgerwesen gingen die Teilnehmer einer der 20 Touren im Rahmen der beliebten 7-Seen-Wanderungen nach. Auf dem Weg von Modelwitz über Kleinliebenau nach Günthersdorf vermittelte Frau Dr. Nikolaus von der Lützschenaer Auwaldstation Wissenswertes zum Thema. Bei uns an der Rittergutskirche gab es eine längere Rast, Frau Sichting stellte hier die echte Pilgerherberge vor und berichtete über die wunderbare Rettung unseres „Kulturobjekts“.

Im Anschluss gaben die zehn jungen Musikerinnen des Ensembles „Conquista“ der Kreismusikschule „Heinrich Schütz“ Taucha unter Leitung von Kristina Russ ein wundervolles Konzert, das der Kultur- und Pilgerverein „außerplanmäßig“, eigens aus diesem Anlass organisierte. Mit dem Programm „Musik erobert – Lieder und Tänzen aus fünf Jahrhunderten auf Violine, Klarinette, Flöte, Violoncello und Gitarre“ spielten sich die jungen Damen in die Herzen der Zuhörer. Villanella, Pavane, Walzer, Jig und Tango … Musik ist eine Sprache, die nicht übersetzt werden muss!

Mehr zum Konzert und dem Ensemble „Conquista“ im Kulturreport

Wandergruppe 7-Seen (Mai 2017) | Foto: Heike SichtingEnsemble "Conquista" (Mai 2017) | Foto: Heike SichtingWandergruppe 7-Seen (Mai 2017) | Foto: Heike Sichting

Pilgern bleibt aktuell

Erlebtes

Als wir 2006 in Kleinliebenau erstmalig Pilgern auf dem Weg der Via Regia ein Dach über dem Kopf für die Nacht boten, dachten wir nicht an die positive Entwicklung über die nächsten Jahre hinaus.

Mittlerweilen können wir seit Pfingsten 2009 ein komfortables Pilgerquartier als Anbau an die Rittergutskirche bieten und von Jahr zu Jahr steigen die Zahlen der Übernachtungen. Dies ist nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen, dass wir ganze Schulklassen oder größere Pilgergruppen unterbringen können. Das Diagramm zeigt sehr anschaulich, wie sich die Übernachtungszahl entwickelt hat. Unsere Pilger sind zu 99,9 % sehr zufrieden mit der Unterbringung und Betreuung durch die Mitglieder des Kultur-und Pilgervereins.

Pilger 2006 - 2016 | Auswertung: S.+E. Adaschkiewitz
Pilgerstatistik Stand 2016

An dieser Stelle müssen wir als Vereinsvorstand unbedingt den drei Familien, die im Wechsel das ganze Jahr über die Pilger betreuen, ganz herzlich danken.

Vielleicht finden sich in Kleinliebenau noch andere Mitbürger, die das Team der Pilgerbetreuer erweitern möchten. Wir würden uns sehr, sehr freuen.

Ernestine Adaschkiewitz
Vorstandsmitglied